Kurzzeichen DIN EN 13556
Botanische Bezeichnung
Verbreitung
Handelsnamen
Okoume – Beschreibung und Merkmale
Kurzbeschreibung
Die Bedeutung des Okoume, ehemals das tropische Schälholz Nummer 1
, ist durch die Entwicklung der Spanplatte und die Verwendung anderer Holzarten geringer geworden. Trotzdem gilt das immer noch am häufigsten eingesetzte und gleichmäßig aufgebaute Okoume mit seinem mäßig leichten Gewicht und der nur schwachen Kernfärbung als Standard für die als Ergänzung oder im Austausch verwendeten Hölzer. In der gleichen Pflanzenfamilie, den Burseraceen, kommen noch zahlreiche, wie Okoume aussehende und technisch teilweise so einsetzbare Arten vor; von diesen wurden vor allem die in Afrika verbreiteten Arten auf ihre Schälfähigkeit geprüft und teils in die Produktion aufgenommen.
Stammform
Zylindrisch mit teils hohen Wurzelanläufen, geradschäftig oder mit leichten Krümmungen; Durchmesser bis 1,8 m, häufig über 1 m und astfreie Längen bis 30 m, oft um 25 m.
Farbe und Struktur
Splint hellgrau und 3 bis 5 cm breit. Kernholz in Abhängigkeit von Herkunft und Baumalter verschieden, überwiegend lachsfarben bis rosagrau und matt glänzend (trocken) am Licht deutlich vergilbend. Poren mäßig grob und zerstreut, Porenrillen auf Längsschnitten häufig gewunden. Holzstrahlen fein, auch als Spiegel schwer erkennbar. Speicherzellen nicht wahrzunehmen. Faserverlauf mit meist nur schwachem und unregelmäßigem Wechseldrehwuchs; Zuwachszonen auf Querschnitten durch dunkleres Spätholz und auf Schälfurnieren als breite, verlaufende Flader oft erkennbar.
Gesamtcharakter
Sehr einheitlich gebautes und mäßig farbiges Holz mit teils unterschiedlichem Faserverlauf.
Abweichungen
Stämme mit weichem Innenkern (Cceur mou
). mit Furchen im Stamm-Mantel (Okaka
) oder mit Beulen.
Handelsformen
Rundholz: Längen 6 bis 12 m, Durchmesser 0,5/6 bis 1,6 m;*)
Schnittholz: jede Dimension nach Auftrag;
Schälfurniere: 0,6 bis 2,2 mm; Messerfurniere: 0,6/7 bis 1 mm; Zigarrenkisten ausgemesserten Starkfurnieren;
Furnier- und Tischlerplatten;
Eigenschaften
Bei allen Werten muss mit einer Streuung von ± 10% gerechnet werden, häufig in Abhängigkeit von Standort und Baumalter.
Das etwa wie Pappel mäßig leichte Holz kann nach allen Methoden getrocknet werden und besitzt, je nach Faserverlauf, ein befriedigendes bis gutes Stehvermögen. Die Bearbeitung ist mit allen Werkzeugen leicht durchführbar, wobei das trockene Holz durch einen artbedingten Gehalt an mikroskopisch feinen Kieseleinlagerungen stärker stumpfen kann, als bei der geringen Härte erwartet wird; vereinzelt besteht auch im inneren Kernbereich beim Sägen und beim Hobeln die Neigung zu wolligen Flächen. Verleimungen halten gut. Aufgrund des gleichmäßigen Aufbaues und der nur geringen Härte ist Okoume besonders gut zu schälen. Frische Ankünfte sogar ohne Dämpfen. Die Widerstandsfähigkeit gegen Pilzbefall ist im Außenbereich nicht ausreichend; frisches Holz ist anfällig für Insektenbefall; bei Lagerung im Brackwasser tritt leicht Befall durch Teredo ein. Trockenes Holz ist geruchlos.
Oberflächenbehandlung
Okoume kann mit allen Mitteln und nach allen Methoden behandelt werden; bei farblosen Lacken besteht die Gefahr von speckig
glänzenden Flächen.
Verwendungsbereiche
Okoume wird hauptsächlich als Schäloder Messerfurnier aufgearbeitet für aus Furnieren aufgebaute oder mit Furnieren beschichtete Platten, wie für Furnierplatten unterschiedlicher Stärke und Größe, für Decks auf Türblättern und Spanplatten sowie für Mittellagen von Tischlerplatten und für Zigarrenkisten; als Vollholz für Türfriese und gering beanspruchte Teile im Innenausbau, als Blindholz sowie für Sportboote.
Austauschhölzer
Von den zahlreichen Versuchen, das Okoume als Schäl- und Messerholz zu ersetzen, wurden, neben einigen farblich oft nur schwer unterscheidbaren afrikanischen Hölzern aus der gleichen Familie der Burseraceen, auch ähnlich dichte und meist hellfarbige Hölzer sehr unterschiedlicher Familien eingesetzt. Hierbei können die teils höheren Gewichte (Härten), ein höherer Gehalt an stumpfenden Kieselpartikeln sowie kleinere Abmessungen der Stämme und auch geringere Vorkommen eine dem Okoume entsprechende Verwendung beeinträchtigen oder gar ausschließen.
Anmerkungen
Okoume, gelegentlich noch als Gabun-Mahagoni
bezeichnet, ist kein Mahagoniholz, obwohl Farbe und Struktur hellem Khaya-Mahagoni ähneln können.
Okoume – Technische Eigenschaften
Gewicht frisch
Gewicht darrtrocken
Druckfestigkeit u12-15
Biegefestigkeit u12-15
Literatur
Anonymus: Igaganga. Bois et Forets des Tropiques, 52; C.T.F.T.. Nogent-sur-Mar-ne/F 1957.
Dahms, K.-G.: Afrikanische Exporthölzer. DRW-Verlag, Stuttgart 1979.
Farmer, R. H.: Handbook of Hardwoods. BRE. Princes Risborough/GB 1972.
Gottwald. H.: Handelshölzer. F. Holzmann-Verlag, Hamburg 1958.
Laming, P. B., u.a.: Houtsoorten. TNO, Delft 1978.
Normand. D., und Mariaux, A.: Peut-on distinguer les bois D'Ozigo, des Safoukala, Iganganga et autres? Bois et Forets des Tropiques, 85: C.T.F.T., Nogent-sur-Marne/F 1962.
Schmidt, E.: Überseehölzer. F. Haller Verlag, Berlin 1951.